Hannoversche Neue Presse
Eishockey: Scorpions umsortiert
Wenns um das Los künftiger Gegner geht, wird Olle Öst gerne einmal grundsätzlich: „Das interessiert mich überhaupt nicht.”
Klar, dass die Zukunftsaussichten des Fast-Absteigers der Vorsaison und des jetzigen Tabellenführers Frankfurt den Scorpions-Headcoach allenfalls in Maßen berührt.
Wichtiger für ihn ist da schon die Frage, ob und wie sein Team das Frankfurter Sturm-Traumduo Pat Lebeau und Jesse Belanger in den Griff bekommt – die beiden Franko-Kanadier haben ein Drittel der Lions-Treffer erzielt. Da bleibt der Schwede dann doch schon lieber im Ungefähren: „Mal sehen, was uns dazu einfällt.”
Etwas Konkretes ist ihm und seinem Trainerkollegen Gunnar Leidborg nach dem aus ihrer Sicht überflüssigen 3:6 in Iserlohn immerhin schon eingefallen: Sie haben die Angriffsreihen nach einem neuen Gesichtpunkt sortiert – nationale Zugehörigkeit.
So wird es am Samstag den nordamerikanischen (Soccio, Haas, Christian), den schwedischen (Lööf, Öberg, Augusta), den tschechischen (Nedved, Dolak, Augusta) sowie den deutschen Block (Senger, Funk, Krestan) Block geben.
Einzig Björn Bombis fällt vorerst durchs Rost – der Stürmer ist vergrippt und wird am Freitag und wohl auch Sonntag in Ingolstadt fehlen.
Die Maßnahme soll nicht der Behebung sprachlicher Barrieren dienen. Öst interpretiert sie vielmehr als Gymnastik für den Kopf: „Wenn du neue Mitspieler kriegst, musst du umdenken.” Im Übrigen seien die Umbesetzungen nicht unbedingt das letzte Wort: „Man kann immer noch umstellen, wenn es nicht läuft.”
Ach ja: die Partie gegen den Tabellenführer wird „kein schönes Spiel”, ahnt Öst, „das wird ein Kampf”. Und zwar „um jeden Meter auf dem Eis”, wie Leidborg ergänzt. Hört sich sehr nach Defensiv-Eishockey an – nicht nett für das Frankfurter Traumduo.
Gruß Met "der Gaddesträßler"